von 100kg auf 42,2km - das zweite Jahr

Vom NYC Marathon 2013 bis zum NYC Marathon 2014

 

Nach dem NYC Marathon 2013 bis Ende Dezember 2013

 

Zwischenzeitlich sind seit meinem Marathondebüt am 3. November 2013 schon wieder zwei Monate vergangen. Die Erinnerungen sind aber immer noch wach und ich denke gerne daran zurück. Derzeit warte ich zusammen mit einem Freund darauf, dass seitens der lizensierten Reiseveranstalter die Angebote für NYC auf den Markt kommen, um dann ggf. wieder zu buchen.

 

Seit mehr als sechs Wochen trainiere ich auch wieder nach Plan. Die ersten zwei Wochen nach dem Marathon habe ich bis auf eine Einheit auf dem Crosstrainer gar nichts gemacht. Dann eine Woche lang im Fressstyle-Modus viermal in der Woche laufen. Auch wenn man im üblichen Alltag recht schnell das Gefühl hat, alles sei schon wieder normal, so habe ich doch gemerkt, dass mein Körper noch Zeit brauchte, die 42,2 km zu verarbeiten. Erst seit Mitte Dezember habe ich nun den Eindruck, dass die Regenerationsphase wirklich abgeschlossen ist. Die Zeiten im unteren GA1-Bereich sind in etwa wieder da, wo diese vor dem Beginn des Tempotrainings für den Marathon waren.

 

An Silvester bin ich wie schon in 2012 den Silvesterlauf in Britzingen gelaufen. Ich habe deutlich gemerkt, dass ich keinerlei Tempoläufe in den letzten Wochen absolviert habe und voll aus dem Grundlagen-/Ausdauertraining heraus gelaufen bin. Eigentlich hatte ich mir eine Zeit unter 50 Minuten vorgenommen. Ich merkte aber schnell, dass dies sehr schwer werden würde. Ich fühlte schon vom Start weg, dass es nicht mein Tag werden würde. Wie im letzten Jahr haben mir die Rampen gegen Ende wieder zugesetzt. So wurde es eine Zeit von mit der Hand gestoppten 50:47 Minuten. Ok, rund 2 Minuten schneller als im vergangenen Jahr. Zudem hatte ich letztes Jahr auch gezielt, allerdings noch ohne TK´s Hilfe, auf den 10 km-Lauf trainiert und auch Tempointervalle gelaufen. Insofern ist die Verbesserung schon in Ordnung. Im kommenden Jahr muss dann aber die „4“ vorne stehen! Ich möchte also auch in 2014 wieder in Britzingen laufen. Selbst wenn ich während des Laufes die Strecke schon verflucht habe. Auch mit dem Abstand von 2 Tagen muss ich immer noch sagen, dass die 10 km in Britzingen härter waren als der Marathon. Es mag komisch klingen, aber beim Marathon hatte ich nie so das Gefühl, an der Grenze meiner Möglichkeiten zu sein wie in Britzingen.

 

 

Noch drei Wochen bis zum Freiburg Marathon

 

Mein letzter Bericht ist jetzt schon wieder rund 2 ½ Monate alt.

 

Die Reise nach NYC zum Marathon 2014 ist zwischenzeitlich gebucht. Zusammen mit Olivier, der in 2012 mein Knie untersuchte und die Probleme damit löste werde ich wieder durch die 5 Stadtteile bis in den Central Park laufen. Dieses mal aber bitte ohne Krämpfe und damit verbundenem erzwungenem Stehen keine 200 m vor dem Ziel. Letzteres ist neben der tollen Stimmung und der Faszination zu der Stadt New York auch der Grund, warum ich wieder dort laufen möchte. Die Minuten, die mir letztes Jahr „geklaut“ wurden, muss und will ich mir zurückholen. Mal schauen, ob es klappt.

 

Den Frühjahrsmarathon werde ich in drei Wochen in Freiburg laufen. Ich hatte zwar überlegt in Düsseldorf Ende April zu laufen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Die Möglichkeit mit vielen anderen aus dem leistungsdiagnostik.de Team zusammen am Start zu stehen und ggf. auch mit jemandem zusammen einen Großteil der Strecke zu laufen hat mich dazu bewogen, doch in Freiburg zu laufen. Ich bin gespannt und habe auch Respekt davor, wie ich es mental schaffe, zwei Runden zu laufen anstatt eine lange Strecke mit einem Anfangs- und Endpunkt.


Das Training läuft auch weitestgehend wie geplant. Die Zeiten, die ich in den Tempoeinheiten laufe, sind im Plan und werden auch besser. Leider komme ich mitunter nur recht spät zum Laufen. Die ersten Monate sind bei Steuerberatern immer besonders intensiv. Und da das Büro nun mal vorgeht und die Mandanten versorgt werden müssen, komme ich mitunter erst gegen 21 – 22 Uhr zum Laufen. Aber ausfallen lasse ich eine Einheit deshalb keinesfalls.

 

Die üblichen Zipperlein, die man immer mal hat, wenn man viel Sport treibt, hatte ich auch in den letzten Wochen. So weiß ich mittlerweile, dass und wo ich ein sog. Sesambeinchen habe (eine Stelle am Fuß, Innenseite, am Fußballen unterhalb des großen Zehs). Eine Sehne hat sich dort verschoben und die will trotz zweimaliger Behandlung durch Dirk (ein zweistündiges Intervalltraining ist gar nichts dagegen ;-) ) bisher nicht wieder in die richtige Bahn. Dazu kam am linken Fuß am Fußballen eine sich stetig vergrößernde Blase in der Größe einer 2 Euro Münze. Ich hatte probiert, die betroffenen Stellen beim Laufen mit einem Silikonpflaster abzudecken. Bis ich realisierte, dass dies die Sache immer noch verschlimmerte vergingen rund 1, 5 Wochen. So waren ein paar Tage Pause angesagt, um die Stelle ausheilen zu lassen.

Nur gut, dass ich einen Bürojob habe und mein eigener Herr bin. So konnte ich den rechten Fuß mehrmals am Tag zur Bekämpfung der Entzündung in Eiswasser halten und danach mit Voltaren einschmieren. Der linke Fuß wurde mit Bepanthen und dank Dirks Tipp mit Kyttasalbe eingeschmiert. Nachts wurden die Stellen ebenfalls eingeschmiert und die Füße jeweils mit Haushaltsfolie luftdicht abgedeckt. Was macht man nicht alles, um trainieren zu können.

 

Der Umfang meiner Trainingseinheiten ist im Vergleich zu meinem ersten Marathon in New York auch größer geworden. Im Herbst 2013 hatte ich regelmäßig fünf Einheiten die Woche mit einem Umfang zwischen ca. 65 – 80 km. Nun trainiere ich sechsmal / Woche und komme auf ein Pensum / Woche zwischen 80 – 100 km. Ich bin gespannt, wie es mir dann in drei Wochen in Freiburg ergehen wird und ob sich der erhöhte Aufwand auch in der Endzeit niederschlagen wird.

 

Der Freiburg Marathon am 6. April 2014

 

Gestern fand der Freiburg Marathon 2014 statt. Um es gleich vorweg zu sagen, es war nicht mein Tag und ich bin nach rund 15 km ausgestiegen.

 

Das Training in den letzten 3 Wochen verlief einfach schlecht. Ich hatte mir eine Erkältung gefangen, die ich nie ganz los wurde. Immer wieder Husten, vor allem nachts. Da ich kein Fieber hatte, konnte ich die meisten Einheiten zwar laufen. Aber dennoch legte ich zwischendurch statt einem Tag geplanter Pause auch mal zwei bis drei Tage Pause ein.

Zudem musste ich meinen letzten richtig langen Lauf (3 Stunden) zwei Wochen vor dem Marathon nach wenigen hundert Metern abbrechen. Wie sich ein paar Stunden später herausstellen sollte hatte ich einen Infekt, der mich den Rest des Tages lahm legte. Einen 3 Stunden Lauf hätte ich so nie durchgestanden.

 

Mein Vater riet mir als Arzt dringend davon ab, den Marathon zu laufen. Ein Infekt sei auch noch vorhanden, wenn man sich schon wieder normal fühlen würde. Nun ja, normal ging es mir ja nicht, wie der regelmäßige Husten in der Nacht zeigte. Da ich aber unbedingt laufen wollte „handelte“ ich zumindest aus, dass ich aussteigen würde, wenn ich merken würde, dass es nicht ginge.

 

Ich versuchte vernünftig anzulaufen und bin mit den Pacemakern für eine Zielzeit von 3:45 h mitgelaufen. Obwohl das Tempo rund 10 Sekunden / Kilometer langsamer war als meine ersten Kilometer im November 2013 hatte ich einen um rund 5 – 10 Schläge / Minute höheren Puls. Schwebte ich in NYC gefühlt auf den ersten Kilometern war es gestern von Beginn weg anstrengend. Dies auch durch die recht hohen Temperaturen.

 

Zudem nervte mich auch die Streckenführung. Mitunter sehr eng, Bordsteine. Obwohl in Freiburg in Summe an allen Läufern weniger Läufer am Start stehen als in einer der vier Wellen in NYC war es enger und unübersichtlicher als in NYC, wo über 50.000 Läufer starten. Im letzten Jahr war mir das in Freiburg so nicht aufgefallen.

 

Als sich dann nach ca. 12 km mein Fuß noch meldete und anfing weh zu tun, wurde es auch mental schwer. Die Pacemaker hatte ich kurz ziehen lassen müssen, um auszutreten. Ich hatte mir vorgenommen, auf dem Streckenabschnitt, der vom Stadion bis zum Schwabentor abwärts geht wieder heranzulaufen. Auch wenn der Abstand nur ca. 100 – 150 m waren und der Abschnitt lang genug ist, kam ich nicht ran, ohne dass mein Puls in einen Bereich gekommen wäre, der mich kaputt gemacht hätte.

 

Ich merkte also, dass es nicht laufen würde. Dass mich die Erkältung der drei Wochen zu viel Substanz gekostet hatte. Dazu die viele Arbeit im Büro. Mental war ich einfach nicht frisch genug für einen Marathon. Bevor ich mich zu sehr kaputt gemacht hätte bin ich dann kurz nach dem Schwabentor ausgestiegen. Die Vernunft hat gesiegt und Gesundheit geht einfach vor.

 

Schnell kam in mir der Gedanke auf, ggf. doch in Düsseldorf am 27. April zu laufen. Als TK mir dann am nächsten Tag genau diesen Vorschlag auch noch machte beschloss ich, dies in die Tat umzusetzen.

 

Nachdem mir Dirk bzgl. meines Fußes Entwarnung gegeben hatte meldete ich mich vorhin für den Düsseldorf Marathon an.

 

Statt in den kommenden zwei Wochen zu regenerieren stehen jetzt halt noch drei Wochen Training an. Ich freue mich auf Düsseldorf und möchte einfach das Negativerlebnis von gestern aus dem Kopf bekommen.

 

Das Training auf den Düsseldorf Marathon

 

Zuerst einmal waren nach Freiburg zwei trainingsfreie Tage angesagt. Dann die üblichen Läufe im Grundlagenbereich und dazu auch noch Tempointervalle. Diese schaffte ich besser als ein paar Wochen zuvor bei der Vorbereitung auf Freiburg. Es lief also alles ganz normal und ich war auf einem guten Weg.

 

Mein Fuß hat sich auch angefangen zu beruhigen. Ich laufe wieder das Schuhmodell, dass ich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2013 hatte und mit dem ich auch den Marathon in NYC gelaufen bin.

 

Ich bin frohen Mutes, dass es in Düsseldorf am Sonntag besser laufen wird als vor drei Wochen in Freiburg.

 

Der Düsseldorf Marathon am 27.04.2014

 

Gestern dann der große Tag in Düsseldorf. Ich habe mich wirklich darauf gefreut, da ich die Stadt kannte. Da meine Großeltern dort lebten, ich dort im Referendariat für zwei Jahre lebte kannte ich die Stadt schon recht gut.

 

Der Wetterbericht für den Sonntag wurde von Tag zu Tag schlechter. Und so kam es dann auch. Am Marathonsonntag regnete es von morgens bis ca. um 12 Uhr – der Start war um 9 Uhr. Was soll´s, da musste ich durch. Und so schlimm war es dann auch nicht. Bei der ersten Pfütze spürte ich die Nässe am Fuß, danach nicht mehr. Zudem besser so, als wenn es zu heiß wird und man sich von Getränkestation zu Getränkestation hangelt.

Mit TK hatte ich besprochen, dass ich zunächst mit den Pacemakern für eine Zielzeit von 3:45 h mitlaufen werde. Sollte ich nicht mehr mithalten können müsste ich abreißen lassen. Sollte ich mich noch fit fühlen, sollte ich etwas schneller laufen. Dies aber erst ab km 30 – 35.

 

Nun, es kam anders als geplant. Leider hat mich wieder, wie schon in NYC ein orthopädisches Problem aus der Bahn geworfen. Dieses Mal hat nach ca. 22 km die rechte Wade zu gemacht. Das ging dank der Magnesium-Shots, die ich von Dirk bekommen hatte, bis km 30 einigermaßen gut. Dann aber leider nicht mehr. Ich musste anhalten, um die Stelle wieder einigermaßen frei zu bekommen. Dann waren die Pacemaker verschwunden und ich war auf mich alleine gestellt. Der Lauf wurde dann so langsam aber sicher wirklich hart. Mental war es sehr schwer, damit umzugehen. Der Gedanke, einen zweiten Marathon innerhalb von drei Wochen vorzeitig zu beenden verbot sich aber. Zudem wusste ich wieder meine Laufgruppe von leistungsdiagnostik.de vor dem Liveticker am Computer sitzen. Das half mir, meinen Lauf fortzuführen und zu Ende zu laufen. Leider meldete sich auch der hintere linke Oberschenkel immer mal wieder. Er war jeweils kurz vor einem Krampf. Das zwang mich dann zu gehen oder kurz stehen zu bleiben. Die letzten Kilometer wurden dann immer länger. Ich erreichte schließlich das Ziel nach 03:54:59 h. Eine Verbesserung zu NYC im Herbst von rund 1,5 Minuten. Aber auf einer einfacheren Strecke, wenn man ehrlich ist.

 

Einerseits bin ich angesichts der einfacheren Strecke schon frustriert, dass mein Körper mir wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und eine bessere Zeit verhindert hat. Andererseits war es auch eine interessante Grenzerfahrung, die zeigt, was man erreichen kann, wenn man nur will. Wie weit der Kopf einen tragen kann, wenn man nur will und – zumindest gefühlt – muss.

 

Jetzt heißt es erst einmal dem Körper die notwendige Regeneration geben. Selbst wenn ich wollte würde auch nichts gehen. Die Wade ist nach wie vor zu und wird sicher mehrere Tage brauchen, bis ich zumindest mal wieder normal gehen kann. Von Laufen ganz zu schweigen. Und dann heißt es sich auf den 2. November vorbereiten.

 

Ich habe meine Lehren aus gestern schon ein wenig gezogen. Es schadet nichts, wenn ich noch einmal versuche, ein paar Kilo abzunehmen. Dann kommt einfach auch weniger Belastung auf den Bewegungsapparat. Dazu muss ich einfach mehr Rumpfkraft trainieren. Da schludere ich einfach zu viel. Das muss besser werden, um stabiler zu sein.

 

Der Spruch des Tages kam dann gestern aber von Dirk, als ich von den Problemen mit der rechten Wade und dem linken Oberschenkel berichtete: „Beide Seiten haben Probleme gemacht. Du bist im Lot :-))

 

In diesem Sinne, weiter geht’s…

 

Juni 2014 – ernüchternde Leistungsdiagnostik

 

Nach zwei Wochen Regeneration bin ich wieder ins Training eingestiegen. Langsame Läufe, um Grundlagentraining zu betreiben. So richtig in Schwung bin ich aber leider nicht gekommen. Die Zeiten, die ich im Verhältnis zum Puls lief, waren für mich einfach unterirdisch. Und es wurde auch nach zwei – drei Wochen nicht besser. Ich wurde unruhig und fing an, mir Sorgen zu machen. So verabredete ich mit TK, die eigentlich für Mitte / Ende Juli geplante Leistungsdiagnostik vorzuziehen und noch im Juni zu machen.

 

Das Ergebnis war, vorsichtig gesagt, ernüchternd. Die Frage meines Gewichtes konnte ich nicht beantworten. Ich war seit Monaten nicht auf der Waage. Da meine Klamotten immer noch passten, ging ich davon aus, dass ich aufgrund der trainingsfreien Zeit zwar ggf. ein bis max. zwei Kilogramm zugenommen habe. Aber das Ergebnis, dass die Waage dann anzeigte, die ich bei TK besteigen sollte, war ein Schock. Es waren ca. 5 – 6 kg mehr als gedacht!

 

Die Diagnostik fiel auch bescheiden aus. Im Vergleich zur letzten Diagnostik Ende Juli 2013 war ein leichter Rückschritt zu verzeichnen. Fortschritt? Fehlanzeige. Mein unterer GA1 Bereich wurde um rund 4 Schläge nach unten korrigiert.

 

Meine Sorgen bzgl. meiner Zeiten waren also nicht unbegründet.

 

Sofort kaufte ich mir eine neue Waage, die auch das Körperfett misst. Dazu sind Kohlehydrate stark reduziert. Ich habe mir das Ziel gesetzt, bis zur nächsten Diagnostik Anfang / Mitte August rund 4 kg abzunehmen. Am 2. November will ich zudem mit mindestens 8kg weniger als bei TK gewogen an den Start gehen.

 

Dazu werden jetzt die neuen Pulswerte so penibel wie möglich eingehalten. Ich muss einfach meine Grundlagen wieder verbreitern. Aber Zeit genug dafür habe ich ja, der Marathon ist ja erst in 4 ½ Monaten.

 

Ende Juli 2014 – Weltmeister und 5 kg sind schon weg

 

Rund 7 Wochen nach der Diagnostik bei TK sind nun schon wieder vergangen. Mit den neuen Pulsbereichen komme ich bis auf die langen Läufe zwischenzeitlich ganz gut klar.

 

Ich habe mich wieder darauf besonnen, dass der Puls das Tempo bestimmt und nicht das Tempo den Puls. Leider will der Puls aber gerade bei den langen, langsamen Läufen am Sonntag dann nicht so wie ich. Das Tempo ist, um es vorsichtig auszudrücken, mitunter schon sehr langsam. Ich habe manchmal echt das Gefühl zu stehen. Woran das liegt weiß ich immer noch nicht. Ggf. ist es diesen Sommer schwüler als letztes Jahr. Das scheint mir irgendwie zuzusetzen.

 

Zum Glück hat Thomas mir aber nun mit auf den Weg gegeben, keine Zeiten von über 7 min / km zu laufen, selbst wenn der Puls zu hoch sei.

 

Mein Training wurde auch weitestgehend nicht von der WM beeinträchtigt. An den Tagen, an denen unsere Jungs spielten trainierte ich entweder morgens oder danach noch. Spiele von anderen Mannschaften konnte ich im Zweifel nicht sehen. Nur zum Finale musste das Training gegenüber dem Fußball zurück stehen. Ich schaffte es, einen Platz im Sonderflieger des DFB zum Finale nach Rio incl. Ticket zu bekommen. So fiel ein langer Lauf am Sonntag und zwei Trainingseinheiten am darauf folgenden Montag und Dienstag aus. Nun ja, das Opfer war es mir wert, bei dem Finale dabei gewesen zu sein.

Den Vormittag vor dem Spiel verbrachten wir an der Cobacabana. Am Wasser schöner fester Sand. Hinter dem Strand viele Brasilianer, die auf der abgesperrten Straße liefen. Wie gerne wäre ich da auch gelaufen.

 

Beim Vergleich der Bilder von der Reise zur WM 2010 und nun nach Rio fällt mir trotz des Rückschlages mein reduziertes Gewicht stark auf, speziell bei den Bildern mit einer Imitation des WM-Pokals. Das motiviert wieder, das Gewicht weiter zur reduzieren.

 

Der Sieg im Finale hat dann noch eine andere Entscheidung gebracht. Für den Marathon in NYC habe ich mir das Trikot mit 4 Sternen und dem Weltmeister-Badge bestellt. Ich werde dieses voller Stolz durch NYC tragen.

 

Ende Juni fand auch wieder der 24 h – Lauf in Freiburg statt. Zu gerne wäre ich dort auch wieder gelaufen. Leider verspürte ich die Tage vorher aber immer wieder ein Ziehen im Oberschenkel. Normale Läufe waren damit kein Problem. Aber mehrere 400-m Runden auf der Bahn mit Vollgas machten da keinen Sinn. So konnte ich leider nicht dazu beitragen, dass das Team in diesem Jahr das langersehnte Ziel von mehr als 1.000 Runden in 24 h geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch dazu an alle auf diesem Wege noch einmal!

 

Mein Gewicht habe ich dank einer Ernährungsumstellung schon wieder um rund 5 kg senken können. Es wäre schön, wenn ich bis zum 2. November noch einmal 3 – 5 kg weg bekommen könnte. Denn dann würde ich leichter an den Start gehen als vor einem Jahr und schaden könnte das bestimmt nicht.

 

Noch 10 Wochen bis New York

 

Heute in 10 Wochen findet der New York Marathon statt. So langsam stehen auf dem Trainingsplan auch wieder Bergläufe und Tempointervalle. Da ich nun schon das vierte Mal in die heiße Phase einer Vorbereitung einsteige weiß ich schon, dass die ersten Intervalle die gefühlt am Anstrengendsten der gesamten Vorbereitung sind. Die dritte Woche mit den Intervallen lief dann auch schon wieder viel besser als in der ersten Woche, obwohl da nur 4 Intervalle à 400 m auf dem Plan standen und nun schon 8. Und quasi zum Aufwärmen hatte TK mir davor Bergläufe verordnet – vor drei Wochen nur 8 * 2 min mit 2 min Bergablaufen, das letzte Mal 3 * 7 min Berglauf mit 2 min Bergablaufen.

 

Endlich habe ich das Gefühl, dass die Form wieder kommt und ich auf einem guten Weg zu sein scheine.

 

Dies wurde mir auch bei einer in der abgelaufenen Woche absolvierten Leistungsdiagnostik so bestätigt. Die Pulswerte im GA1 Bereich sind deutlich besser geworden. Der mittlere GA1 Bereich wurde zum unteren und ist so um 9 Schläge höher. Die obere Grenze des GA1-Bereichs wurde um 7 Pulsschläge nach oben gesetzt. Die vielen recht langsamen Läufe haben sich also gelohnt und die Reduzierung des Gewichtes scheint auch zu wirken. Allerdings zeigte die Waage von TK wieder deutlich mehr an als meine Waage daheim – 2 kg. OK, ich war daheim direkt nach dem Aufstehen auf der Waage und bei TK am Nachmittag. Aber frustrierend ist das schon.

 

Leider hat sich das Sesambeinchen meines rechten Fußes wieder gemeldet. Dies obwohl ich seit Mitte April die reduzierteren Schuhe nicht mehr trage. In der kommenden Woche wird Dirk sich des Fußes wieder annehmen. Das tut dann zwar wieder höllisch weh, aber da muss ich wohl durch…

 

Noch fünf Wochen bis NYC – Halbmarathon Karlsruhe

 

Heute in fünf Wochen ist es schon wieder soweit und es geht an der Verrezano-Narrows Bridge an den Start durch die fünf Stadtteile bis in den Central Park.

 

Letzten Sonntag bin ich in Karlsruhe den Halbmarathon zur Vorbereitung gelaufen. Es war mein Dritter Halbmarathon und der schlechteste von allen. Eigentlich sollte ich mit dem geplanten Marathontempo laufen. Ich habe aber Wolfgang aus unserer Gruppe vor dem Start getroffen und wir beschlossen, mit einem Schnitt von 5 min / km das Rennen anzugehen. Lief soweit auch recht gut, bis ich nach 12 – 13 km merkte, dass es schon anstrengend und hart wurde. Ich ließ Wolfgang ziehen. An der nächsten Getränkestation sah ich Gerd aus unserer Gruppe, der ein paar Schritte ging, um in Ruhe zu trinken und sein Gel aufzunehmen. Ich ging ein paar Meter mit ihm mit und lief dann den Rest bis ins Ziel mit ihm. Er kannte die Strecke und motivierte mich immer wieder, das Tempo zu halten, obwohl ich schon dachte, am Ende zu sein. Gerd, Du warst einfach klasse und hast mich gerettet!!! Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle noch einmal.

Ins Ziel kam ich dann mit 1:47 h. Na ja, dafür dass ich noch 6 Wochen vor mir hatte, eine Zeit um die 1:53 h geplant war, war es noch ganz in Ordnung. Aber gefühlt war es knüppeldick am Ende.

 

Zwei Tage später eine Trainingseinheit mit 40 min im Marathontempo zwischen dem Ein- und Auslaufen. Ich lief nicht die angestrebten 5.19 min / km (entspricht einer Marathonzielzeit von 3:45 h), sondern einen Schnitt von 4:53 min / km. Zitat TK daraufhin: „Na wenn Du zwei Tage nach einem Halbmarathon 40 min in 4:53 min / km laufen kannst, dann hast Du am Sonntag nicht alles gegeben.“ In die Richtung gingen meine Überlegungen auch schon. Offenbar bin ich nicht konditionell am Ende gewesen in Karlsruhe, sondern mir fehlt derzeit noch die Tempohärte, an der ich arbeiten sollte. Ich denke mal, TK wird schon was einfallen, wie er mich da in den kommenden Wochen noch verbessern wird.

 

Grundsätzlich fühle ich mich auf einem guten Weg. Heute standen 3 h auf dem Plan mit den letzten 25 Minuten Endbeschleunigung. Die schaffte ich besser als gedacht. Und ich bin nicht wie noch vor einem Jahr nach den 3 h den Rest des Tages platt, ausgelaugt und müde.

 

Mein Zielgewicht für NYC habe ich nun schon fast erreicht. Auf meiner Waage sind zwischenzeitlich an die 7,5 kg weg. Ich wiege damit weniger als am 3. November 2013 bei meinem ersten Marathon. So wenig habe ich auch in den letzten 2 ¼ Jahren nicht gewogen, als ich mit mehr als 100 kg angefangen habe abzunehmen, mich zu bewegen und schließlich zum Laufen kam. So an die 22 kg sind jetzt schon weg.

 

Meinen Fuß mit dem Sesambeinchen hat Dirk auch in den Griff bekommen. Dank Stoßwellentherapie und viel manueller Arbeit an dem Fuß scheint die Entzündung fast draußen zu sein und ich kann die Zehen wieder ganz gut bewegen. Vielen Dank lieber Dirk dafür!

 

Trainingslager Herzogenhorn

 

Über das verlängerte Wochenende um den 3. Oktober fand auf dem Herzogenhorn in der Nähe des Feldbergs das diesjährige Herbsttrainingslager von Thomas statt. Wir waren insgesamt ca. 25 Teilnehmer.

 

Es war ein wunderbares Wochenende. Thomas, Lukas und Björn hatten sich einiges einfallen lassen, um uns für die diversen Läufe, die wir alle noch vor der Brust haben, fit zu machen. Von Völkerball (habe ich seit meiner Schulzeit nicht mehr gespielt) über Sitzfußball, einem Geschicklichkeits- und Kraft-Beine-Parcours in der Halle, einem Intervalltraining der anderen Art auf dem Fußballplatz des Trainingszentrums, einem Morgenlauf vor Sonnenaufgang auf das Herzogenhorn (ca. 1.400 m), um dort bei klarem Himmel und bester Fernsicht bis in die Alpen den Sonnenaufgang zu erleben bis zu einem langen Lauf um und auf den Skipisten des Liftverbundes Feldberg war alles dabei.

Es war anstrengend, hat aber einfach unheimlich Spaß gemacht.

Noch dazu ist es immer wieder eine Freude, die ganzen anderen Teilnehmer aus Freiburg zu sehen.

 

Noch 19 Tage bis zum Marathon

 

Heute in 19 Tagen findet wieder der NYC-Marathon statt. Zwischenzeitlich weiß ich, dass ich wieder in der ersten Welle an den Start gehen werde.

 

Mein Training ging wie geplant weiter. Zwischenzeitlich zweifelte ich aber ein wenig daran, dass ich wirklich fit werden würde. Letzten Mittwoch, drei Tage nach dem Trainingslager standen für mich 30 * 400 m Tempowechselläufe auf dem Plan. D. h. ich sollte immer 400 m schneller als das Marathontempo laufen und dann wieder 400 m im Marathontempo. Hört sich nicht so schlimm an. War es dann aber. Ich lief das erste Mal extra auf einer 400 m Bahn. Das monotone Laufen im Kreis hat mich echt fertig gemacht und war nichts für mich. Mein Puls zudem schon bei den langsamen Läufen im roten Bereich. Nach 20 Runden war ich einfach nur noch platt und es ging nichts mehr. Ich rief Thomas an, der mir sagte, ich solle abbrechen, das habe so keinen Wert. Er beruhigte mich auch und sagte, die Einheiten des Trainingslagers würden noch in mir stecken.

 

Heute durfte ich dann 12 * 1.000 m Tempowechselläufe absolvieren. Entgegen des Rates von Thomas und Lukas bin ich dieses Mal nicht auf der Bahn gelaufen. Die Vorstellung, 30 Runden auf einer Bahn zu laufen war der Horror für mich. Also lief ich „meine“ Strecke von daheim los bis Steinen und zurück. Und es lief einfach nur fantastisch. Ich war ohne Probleme deutlich schneller als vorgegeben. Musste aber nicht beißen oder kämpfen, um das zu schaffen. Kurzerhand war ich dann auch so frei und habe meinen Plan eigenhändig umgestellt und bin eben 14 * 1.000 m gelaufen. An meinem geplanten Tempo soll das nichts ändern, aber es beruhigt mich mental auch unheimlich zu wissen, dass ich das Tempo, das ich mir vorstelle, offenbar tatsächlich laufen kann.

 

Am Sonntag steht dann noch der letzte lange Lauf an. 3 h und davon die letzten 45 Minuten auf das geplante Marathontempo beschleunigen. Wenn dies auch noch ohne Probleme gehen sollte bin ich ganz optimistisch für den Marathon.

 

Mein Gewichtsziel von Juni habe ich zwischenzeitlich auch erreicht. Die 8 kg, die ich wieder los werden wollte, sind weg. Ich bringe jetzt schon weniger auf die Waage als letztes Jahr beim Marathon. Ich bin also bereit!

 

Noch 11 Tage bis zum Marathon

 

Heute stand die letzte knackige Einheit auf den Trainingsplan. Nach dem Einlaufen 3 * 5.000 m in Marathontempo, dazwischen 400 m locker. Nach der Erfahrung von letzter Woche ging ich ohne Bammel oder großen Respekt an die Aufgabe. Zudem war auch der lange Lauf am Sonntag zu meiner vollen Zufriedenheit gelaufen. In 3:00:43 h bin ich 31 km gelaufen. Die Endbeschleunigung ging auch halbwegs ok. Am nächsten Tag nicht besonders müde gewesen und keinen Muskelkater gehabt. Das kannte ich vom letzten Jahr und auch vor dem Frühjahrsmarathon noch ganz anders. Es geht also vorwärts mit mir.

 

Die Einheit heute war dann auch tatsächlich kein Problem. Ich versuche, den Marathon in einer Zeit um die 3:45:00 h zu laufen. Das bedeutet Splitzeiten von ca. 5:19 min / km. Ich schaffte es aber wieder einmal nicht, diese Zeiten zu laufen. Mit fehlt einfach das richtige Tempogefühl. Ich lief wieder schneller. Mindestens 12 Sekunden / km, mitunter auch mal an die 25 Sekunden. Und das ohne Probleme. Der Puls niemals außerhalb des GA2 Bereiches. Wiederum hatte ich nie das Gefühl, beißen oder kämpfen zu müssen. Ich habe auch nie die Meter bis zum Ende eines Intervalls runter gezählt. Gefühlt hätte ich auch noch einen vierten Intervall von weiteten 5 km laufen können.

Wie es aussieht, hat Thomas mich mal wieder auf den Punkt hin bekommen. Jetzt heißt es die Form noch konservieren und dann das Ganze auch mal tatsächlich die 42,2 km bzw. 26,2 Meilen gut auf die Straße zu bekommen.

 

Mehr Sorgen als der Marathon und meine Form macht mir da nur der Lokführerstreik. Man kann davon ja halten, was man will. Aber ich habe schon mal vorgesorgt und für den Fall eines Streiks einen Leihwagen für die Hinfahrt an den Frankfurter Flughafen reserviert. Für die Heimfahrt nach der Rückkehr muss ich das noch machen.

 

Nächsten Sonntag dann noch mal ein Highlight vor meinem eigenen Marathon. Von unserer Gruppe laufen ca. 15 Personen den Frankfurt Marathon. Auch wenn ich mein Büro eigentlich derzeit gar nicht verlassen dürfte, so werde ich zusammen mit Kerrin nach Frankfurt fahren, um die anderen anzufeuern und moralische Unterstützung zu geben. Die Gruppe hat mir bei meinen beiden Marathons virtuell so viel Power gegeben und mir geholfen, auch in schweren Momenten einfach immer weiter zu machen (oder auch Gerd in Karlsruhe beim Halbmarathon), dass ich es für selbstverständlich halte, der Gruppe auch mal etwas zurück zu geben und sie zu unterstützen. Es muss zwar jeder für sich selber laufen, aber ich begreife das schon auch als Mannschaftssport, den wir betreiben.

Insbesondere Jutta, die dort ihren ersten Marathon laufen wird, verdient es, von uns unterstützt zu werden. Jutta, Du wirst das super machen!

 

Noch vier Tage bis zum Marathon

 

Heute geht es endlich los. Es geht mit dem Zug nach Frankfurt und morgen früh dann schon um 8.20 Uhr gen NYC. Ich freue mich so.

 

Den letzten Vorbereitungslauf auf heimischen Boden habe ich heute früh schon absolviert. Die Kondition scheint da zu sein und ich fühle mich fit.  Die beiden letzten Läufe vor Sonntag darf ich dann in NYC absolvieren. Das wird auch schon wieder ein Highlight werden.

 

Letzte Woche kamen noch einmal zwei Wehwehchen dazwischen, die von Dirk aber auf die Reihe gebracht wurden. Zum einen hatte ich mir mal wieder eine Blase gelaufen. Dieses Mal unterhalb der Stelle am Fuß, die mir seit Wochen Probleme bereitet. Dirk hatte mir eine Fußstütze gebaut, um den Fuß dort zu entlasten. Nach einem längeren Lauf hatte ich mir unterhalb eine Blase gelaufen. Silikonpflaster kamen ja diesmal nicht mehr infrage. Dirk deckte die mir die Stelle zuerst mit einer Art Netzpflaster ab. Dann kam eine Lage eines Art Gummibandes auf die Wunde und dann wurde alles sauber mit Kinesiotape abgeklebt. Perfekt, ich konnte so laufen und hatte keine Probleme mehr.

 

Mehr Sorgen machte mir aber meine rechte Wade. Dort spürte ich plötzlich ein Ziehen. Insgesamt 1,5 Stunden wurde das dann auch wieder von Dirk gerichtet. Alles ist nun wieder ok, ich spüre nichts mehr an der Stelle!

 

Vielen Dank an dieser Stelle auch hier noch einmal an Dirk und Thomas für Eure Mühen.

 

Der Besuch in Frankfurt beim Marathon war auch sehr eindrücklich. Ich habe das erste Mal einen Marathonlauf von außen gesehen. Es hat schon was zu sehen, wenn sich mehr als 10.000 Läufer auf einen Schlag in Bewegung setzen und dann später weit auseinander gezogen ins Ziel kommen. Aus unserer Gruppe erzielten alle tolle Ergebnisse. Glückwunsch an alle, die in Frankfurt gelaufen sind, speziell an Jutta und Sabine, die dort ihren ersten Marathon gelaufen sind.

 

Die letzten Trainingsläufe in NYC

 

Am Donnerstag ging es nach NYC. Da der Flieger recht früh in NYC landete, „verordnete“ mir Thomas gleich einen Trainingslauf noch am Donnerstag. 45 Minuten.

 

Dank des Tipps einer sehr lieben Kollegin aus Thomas Gruppe, Ker, die schon in NYC gelebt hat, lief ich dieses Mal am Ufer des Hudson River. Die Sonne schien und es war nicht zu windig. Ein Traum diese Strecke.

 

Heute dann noch die letzte kurze Einheit von 20 Minuten. Leider regnete es. Ich lief früh morgens in der Nähe des Hotels. Unter anderem um den Times Square. Hat man auch nicht jeden Tag.

 

Nachher treffe ich noch meine Freunde aus Philadelphia. Auch wenn ich bisher überhaupt nicht nervös bin tut die Ablenkung sicherlich gut und ich freue mich darauf.

 

Meine Ausrüstung für morgen ist ebenfalls gerichtet. Von dem Pflaster, über die Vaseline bis hin zu den schon vorbereiteten Kinesio Tapes für das großflächige Abkleben der Stelle, an der ich mir noch vor 2 Wochen eine Blase gelaufen habe. Von den Schuhen incl. Lauf- und Wärmekleidung für den Vorstartbereich ganz zu schweigen. Gerade letztes wird sehr wichtig werden, da sehr kaltes Wetter und starker Wind angekündigt sind.

 

Der Marathonsonntag

 

Was für ein Tag, was für ein Rennen! Ich bin das Rennen meines Lebens gelaufen. Trainiert habe ich ja auf eine Zeit von 3:45:00 h. Davon ausgehend, dass die Strecke schon  Zeit kostet peilte ich eine Zeit von sub 3:50 h an. Und heraus kamen dann 3:38:01 h.

 

Am Startbereich war es dieses Jahr kälter als letztes Jahr. Vor allem der Wind blies stärker. Das sollte ich kurze Zeit später auch noch deutlich zu spüren bekommen. Direkt nach dem Start geht es ja über die Verrazano Narrows Bridge hinüber nach Brooklyn. Ich hatte wieder das Glück, auf der unteren Ebene starten zu dürfen. Aber auch dort pfiff der Wind sehr stark von der Seite herein. Dies mitunter so stark, dass ich gefühlt die Hälfte der Energie aufwenden musste, um nicht zur Seite geweht zu werden, anstatt mich nach vorne zu bewegen. Meine Jacke behielt ich auf der Brücke auch noch wohlweißlich an.

 

Meine Beine fühlten sich zu diesem Zeitpunkt auch nicht so an, als ob ich meine bisherige Bestzeit vom Marathon um mehr als 16 Minuten bzw. die Zeit vom letzten Jahr um mehr als 18 Minuten verbessern würde. Dennoch merkte ich, dass ich richtig Luft hatte. Der Puls recht niedrig, so dass ich nicht das Gefühl hatte, zu viel Energie zu vergeuden. Ich lief nach Gefühl in einem Tempo, von dem ich dachte, dass ich das gut die 42,2 km durchstehen könnte. Das führte dazu, dass ich nach ein paar Kilometern auf eine Gruppe mit einer Pacemakerin für eine Zielzeit von 3:35 h auflief. Die hatte mich kurz nach dem Start auf der Brücke überholt. Ich beschloss, etwas Speed heraus zu nehmen und mich dieser Gruppe anzuschließen. So verging ein Kilometer nach dem anderen und ich lief Zeiten, die deutlich unter der angepeilten Zeit / km von 5:19 min / km lagen. Es lief aber gut, so dass ich keinen Anlass sah, das Tempo zu drosseln und die Gruppe ziehen zu lassen.

 

Die Zuschauer am Streckenrand nahm ich sehr bewusst wahr, aber im Gegensatz zum letzten Jahr lief ich bewusst weniger am Rand, sondern mehr in der Mitte der Straße. Dies zum einen, um ein klein wenig mehr vom Wind durch andere Läufer geschützt zu sein. Das gelang nicht ganz. Mitunter wehte der Wind einen fast von der Straße oder kam wie eine Wand von vorne, um dann binnen Sekunden zu drehen, um einen dann richtig anzuschieben. Aber alles kein Vergleich zu dem, was uns Läufern auf der Startbrücke widerfahren ist. Und ein wenig Windschatten schont auf die Länge von 42,2 km schon ein paar Körner, die man gerade am Ende gut gebrauchen kann.

Zum anderen wollte ich mich auch weniger ablenken lassen in diesem Jahr. Die Atmosphäre an der Strecke saugte ich dennoch auf und ließ mich davon tragen. Aber zu viel Abklatschen und Kommunikation mit den Zuschauern an der Strecke kostet auch Energie und damit Zeit. Ich fand so rückblickend betrachtet den richtigen Mittelweg.

 

Die Steigungen und Brücken, die mir noch letztes Jahr gefühlt zugesetzt hatten? Kein Problem. Stellten kein Hindernis dar. Der gegenüber letztem Jahr leicht für mich veränderte Trainingsplan von Thomas, der mich früher, anders und länger Bergläufe und Läufe im „welligen Terrain“ laufen lies, zahlten sich mehr als aus. Ich verlor dort im Grunde keine Zeit. Die Queensboro Bridge, die ich letztes Jahr als brutal empfand sprangen wir im Vergleich zum letzten Jahr fast hoch. Kaum eine Temporeduzierung und wenn ja wurde diese dann bergab aufgeholt. Die anderen Läufer liefen deutlich langsamer, keuchten bzw. gingen sogar. Mein Puls war ein paar Schläge höher, aber immer noch im GA2 Bereich.

 

Nach ca. 27 / 28 km meldete sich aber wieder meine übliche Problemstelle – der linke Oberschenkel fing an, krampfig zu werden. Ich konnte aber immer wieder verhindern, dass dieser komplett zu machte. Stoppte für wenige Sekunden am Rand und stretchte das Bein. Dazu noch einen Magnesiumshot von Dirk und Salztabletten, die ich mir in der Apotheke besorgt hatte. Dazu trank ich dann doch auch ab und an zusätzlich Gatorade an der Getränkestation statt wie vorher nur Wasser. Ich riskierte es einfach. Ich wog ab, was besser sei. Zielgerichtet in einen starken Krampf zu laufen oder das überschaubare Risiko einzugehen, das Gatorade nicht zu vertragen und womöglich einen Stopp an der Toilette einlegen zu müssen. Es ging gut, ich habe es vertragen.

 

So hangelte ich mich bis ans Ende irgendwie durch. Ich verlor zwar Zeit, da ich sicherlich vier- bis fünfmal für ein paar Sekunden stehen geblieben bin, um Schlimmeres zu verhindern. Die letzten 6 Kilometer waren dann mental aber doch auch anstrengend und kein Zuckerschlecken mehr. Aber so ist Marathon und so muss dieser sein. Manche sagen ja, ein Marathon beginne erst nach 35 km so richtig. So ganz falsch ist dies nach meinen nun 3 gelaufenen Marathons nicht. In diesem Moment trug mich wieder der Gedanke an all diejenigen, die daheim vor dem PC oder dem Smartphone saßen und meinen Lauf verfolgten.

Die Klingenberger-Truppe gab mal wieder richtig Gas und schrieb während meines und des Laufes von Monika, die auch lief, aber 75 Minuten nach mir über die Startlinie ging, an die 500 – 600 Nachrichten. Wahnsinn, Ihr seid genial und ich bin so stolz darauf, ein Teil Eurer Truppe sein zu dürfen!

 

Insbesondere gegen Ende auf dem zweiten Teil im Central Park, also den letzten paar hundert Metern hoffte ich immer wieder, dass ich dieses Mal durchlaufen könnte, ohne dass ich wieder mit einem Krampf stehen bleiben müsse.  

 

Das klappte dann ja auch und ich lief in 3:38:01 h durchs Ziel. Ich konnte es kaum glauben. Telefonieren ging überhaupt nicht. Ich war so überwältigt von dem, was mir da gelungen war, dass mir die Stimme versagte. Stattdessen halt Nachrichten via whattsapp.

 

Ein paar Stunden später kommt so langsam ein relativierender Blick auf das heute Erlebte. Ja, ich muss selber laufen und trainieren. Aber ich weiß auch zu schätzen, welch unfassbares Glück ich mit Thomas habe. Das geht zwischenzeitlich über ein Kundenverhältnis hinaus. Wir sind füreinander da, wenn wir uns brauchen. Und ganz nebenbei bemerkt passen die Pläne und Ratschläge von Thomas so genau, dass dies heute möglich war.

 

Noch dazu die Hilfe von Dirk. Ein Physio und Osteopath aus dem Profisport. Der mir sagt, was ich zum Carboloading nehmen soll. Der mich behandelt, so bald was zwickt, auch noch am Abend. Aber bitte dass jetzt keiner auf die Idee kommt, ich nehme nur. Auch ich bin für Dirk da, wenn er mich braucht. Das Ergebnis ist hoffentlich schon sehr bald im Handel zu erwerben. Dirk hat ein neuartiges Kinesio-Tape entwickelt, das sog. IQ-Tape, bei dessen Vermarktung ich maßgeblich mitgewirkt habe.

 

Lieber Dirk und lieber Thomas, vielen lieben und tausenden Dank für Eure Hilfe die letzten 12 Monate!!!

 Ich weiß das sehr zu schätzen und bin mir des Glückes bewusst, Euch an meiner Seite zu haben. Die von mir gelaufene Zeit ist auch Eure Zeit und Euer Erfolg!

 

Ein ganz besonderer Dank gilt neben meinen Freunden und Eltern, die mich auch immer unterstützen auch an Ker. Ich weiß, wie sehr Du davon träumst, diesen Marathon in DEINER Stadt auch zu laufen. Ich war mir der Verantwortung bewusst, dass ich auch für Dich hier laufe(n darf) und wollte Dich würdig „vertreten“, auch wenn Du viel lieber selber hier gelaufen wärest. Das hat mir so viel weitere Power gegeben, mich getragen und auch die letzten Wochen im Training noch mehr zusätzlich motiviert, um noch besser vorbereitet an den Start zu gehen. Aber das ist ja nur aufgeschoben. Ich hoffe und glaube ganz fest daran, dass unser gemeinsamer Traum wahr wird und wir hier im kommenden Jahr gemeinsam am Start stehen, die Strecke zusammen laufen und dann gemeinsam durchs Ziel laufen. Das wäre dann noch einmal eine Steigerung zu dem Erlebnis von heute!

 

Abschließend noch ein paar Statistiken:

 

-       Mein Gesamtrang: 6.211 von ca. 50.300 Finishern (Vorjahr: 13.923)

-       Mein Rang unter allen männlichen Teilnehmern: 5.190 (Vorjahr: 10.984)

-       Mein Rang in meiner Altersklasse: 1.119 von 5.892 (Vorjahr: 2.384 von 5.986)

-       Gelaufene Gesamtkilometer in 2014 bisher: 2.473,77 km

-       Anzahl Läufe / Trainingseinheiten ohne den heutigen Marathon: 204

 

Mal schauen, was nun das kommende Jahr so bringen wird. Ich werde wohl im Frühjahr in Paris oder in Hamburg laufen und dann hoffentlich wieder in NYC. Der Lauf hier hat es mir einfach angetan. Da nun auch ein Kurs in Lörrach beginnt werde ich hoffentlich auch endlich mal die Rumpfkraftübungen sowohl von der Qualität, als insbesondere auch der Quantität so machen, wie das sein sollte. Dann komme ich hoffentlich auch mal ohne Krampf im Oberschenkel über die Strecke. Es geht also weiter. Noch mehr: Jetzt geht es erst richtig los mit dem Laufen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Linda Wollman (Montag, 06 Februar 2017 18:13)


    Hi there i am kavin, its my first occasion to commenting anyplace, when i read this piece of writing i thought i could also make comment due to this good paragraph.

  • #2

    Daniele Sinner (Dienstag, 07 Februar 2017 08:23)


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